Papst Franzsikus Enzyklika Laudato siDer Infinitismus, um die Enzyklika von Papst Fanziskus umzusetzen, das wahre Ausmaß unserer Aufgabe bekannt zu machen. Hier zur Enzyklika.
67. Wir sind nicht Gott. Die Erde war schon vor uns da und ist uns gegeben worden. Das gestattet, auf eine Beschuldigung gegenüber dem jüdisch-christlichen Denken zu antworten: Man hat gesagt, seit dem Bericht der Genesis, der einlädt, sich die Erde zu unterwerfen (vgl. Gen 1,28), werde die wilde Ausbeutung der Natur begünstigt durch die Darstellung des Menschen als herrschend und destruktiv. Das ist keine korrekte Interpretation der Bibel, wie die Kirche sie versteht. Wenn es stimmt, dass wir Christen die Schriften manchmal falsch interpretiert haben, müssen wir heute mit Nachdruck zurückweisen, dass aus der Tatsache, als Abbild Gottes erschaffen zu sein, und dem Auftrag, die Erde zu beherrschen, eine absolute Herrschaft über die anderen Geschöpfe gefolgert wird. Es ist wichtig, die biblischen Texte in ihrem Zusammenhang zu lesen, mit einer geeigneten Hermeneutik, und daran zu erinnern, dass sie uns einladen, den Garten der Welt zu bebauen und zu hüten (vgl. Gen 2,15). Während bebauen kultivieren, pflügen oder bewirtschaften bedeutet, ist mit hüten schützen, beaufsichtigen, bewahren, erhalten, bewachen gemeint. Das schließt eine Beziehung verantwortlicher Wechselseitigkeit zwischen dem Menschen und der Natur ein. Jede Gemeinschaft darf von der Erde das nehmen, was sie zu ihrem Überleben braucht, hat aber auch die Pflicht, sie zu schützen und das Fortbestehen ihrer Fruchtbarkeit für die kommenden Generationen zu gewährleisten. Denn dem Herrn gehört die Erde (Ps 24,1), ihm gehört letztlich die Erde und alles, was auf ihr lebt (Dtn 10,14). Darum lehnt Gott jeden Anspruch auf absolutes Eigentum ab: Das Land darf nicht endgültig verkauft werden; denn das Land gehört mir, und ihr seid nur Fremde und Halbbürger bei mir (Lev 25,23).
Dieses hüten schützen, beaufsichtigen, bewahren, erhalten, bewachen ist eine viel gewaltigere Aufgabe, als es die Menschheit je wahr genommen hat. Die ungeheure Größe dieser Aufgabe wurde erstmals in den Ebenen einer Zivilisation im Buch "Calculation ERROR" ab Seite 399 beschrieben. Wir können Teil einer Zivilisation, die an dieser gewaltigen Aufgaben wachsen kann, oder extrem kurzsichtige Superindividualisten, die wie junge Hunde in den Tag hinein leben und Gott einen netten Mann sein lassen. |